Was passiert mit Kryptowährungen im Erbfall und wie können digitale Werte vor dem Verlust geschützt werden?
Immer mehr Menschen in Österreich besitzen digitale Vermögenswerte und Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum oder Solana als langfristige Geldanlage, Teil der Altersvorsorge oder aus Überzeugung für moderne Finanztechnologien. Doch was passiert mit diesen Werten, wenn man plötzlich nicht mehr da ist?
Wer sich rechtzeitig mit dem Thema Vererben von Krypto beschäftigt, beugt nicht nur einen Verlust vor, sondern kann auch ganz bewusst entscheiden, wem sie eines Tages zugutekommen sollen.
Was Erben und Erb*innen über Kryptowährung wissen müssen – aber oft nicht wissen können
Im Gegensatz zu klassischen Banknoten gibt es bei Kryptowährungen keine zentrale Ansprechpartnerin. Wer ein Wallet besitzt, ist selbst dafür verantwortlich, die Zugangsdaten sicher zu verwahren. Und genau hier liegt das Problem: Wenn niemand weiß, wo sich Ihre Coins befinden oder wie darauf zugegriffen werden kann, gehen sie im schlimmsten Fall verloren. Deshalb gilt:
- Erstellen Sie eine Übersicht über alle Wallets, Plattformen und Coins
- Hinterlegen Sie Ihre Private Keys, Passwörter oder Zugangscodes an einem sicheren, aber zugänglichen Ort
- Sprechen Sie mit einer Vertrauensperson – oder halten Sie die Infos rechtssicher bei der*m Notar*in fest
Digitale Werte sicher in die Zukunft führen
Ein Testament allein reicht bei Kryptowährungen oft nicht aus. Denn auch wenn rechtlich klar ist, wem was zukommt, ermöglicht dies keinen direkten Zugriff auf das digitale Vermögen. Deshalb ist es entscheidend, diese Informationen außerhalb des Testaments, aber rechtskonform zum Beispiel bei einem*r Notar*in zu sichern. Nur so lässt sich sicherstellen, dass die digitalen Werte auch wirklich ankommen.
Wer soll eines Tages profitieren?
Wer sich einmal Gedanken gemacht hat, wie Krypto vererbt wird, fragt sich oft auch, wem es zu Gute kommen soll. Neben Familie oder Freund*innen entscheiden sich immer mehr Menschen dafür, einen Teil ihres digitalen Vermögens gemeinnützig zu vererben – etwa an Organisationen, die Ihnen am Herzen liegen. Auch Kryptowährungen lassen sich im Testament aufnehmen und an einen guten Zweck spenden. Ein kleiner Teil der Coins kann so eine große Wirkung entfalten, für Bildung, Umwelt, Gesundheit oder Tierschutz. Und das ganz im eigenen Sinn.
Empfohlen wird, die gewünschte Organisation bereits in Ihr Vorhaben einzuweihen. So haben Sie die Chance die Organisation kennenzulernen und mitzuentscheiden, wo Ihr Beitrag unterstützen soll und auch wie die Organisation Sie unterstützen kann.
Stressfrei an später denken
Niemand denkt gerne über das Ende nach. Aber wer Krypto besitzt weiß, Sicherheit und Kontrolle sind das A und O. Das gilt nicht nur für den Alltag, sondern auch für den Fall der Fälle. Ob Sie alles Ihrer Familie hinterlassen möchten oder vielleicht ein Teil davon dem Gemeinwohl überlassen entscheiden Sie selbst.
Die Initiative Vergissmeinnicht informiert neutral und kostenlos über alles rund um Testamentsspenden und unterstützt dabei, individuelle Lösungen auch im digitalen Zeitalter zu finden. Mit einem Gutschein für ein kostenloses Erstgespräch können Sie gemeinsam mit einer Notarin klären, wie Ihr Vermögen sinnvoll weitergegeben werden kann.