Erinnerungsevent am 23.10.2025
Am 23. Oktober 2025 versammelten sich am Friedhof Südwest in Wien Vertreter:innen verschiedenster gemeinnütziger Organisationen, um im Rahmen des Erinnerungsevents von „Vergissmeinnicht – Die Initiative für das gute Testament“ jener Menschen zu gedenken, die mit ihrem letzten Willen Gutes bewirken. In ruhiger, wertschätzender Atmosphäre wurde allen Testamentsspender:innen symbolisch „Danke“ gesagt. Deren Vermächtnisse ermöglichen bis heute soziale, ökologische und kulturelle Projekte. Das Gedenken fällt bewusst in die Zeit um Allerheiligen, eine Zeit des Innehaltens und Nachdenkens. Gerade jetzt setzen sich viele Menschen mit Fragen zur eigenen Vorsorge auseinander. Laut einer aktuellen Umfrage von Vergissmeinnicht unter 2.000 Personen fühlen sich fast 60 Prozent der Österreicher:innen wenig oder gar nicht über das Erbrecht informiert. Nur etwa ein Drittel der über 40-Jährigen hat bisher ein Testament errichtet – in Wien liegt dieser Anteil mit 30 Prozent nur knapp unter dem Bundesdurchschnitt.
„Der Gedanke an das eigene Lebensende löst bei vielen Menschen verständlicherweise zunächst Ängste und Unsicherheiten aus. Doch sobald der Nachlass gemeinsam besprochen und der letzte Wille klar formuliert ist, stellt sich meist spürbare Erleichterung ein.“, erklärt Notarin Dr. Elisabeth Kahler aus Wien. Besonders in der Zeit um Allerheiligen verzeichnen Notariate eine steigende Nachfrage nach Beratungsgesprächen – ein Zeichen dafür, dass viele bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und bewusst entscheiden wollen, was mit ihrem Vermögen nach dem Ableben geschehen soll.
Seit 2012 informiert Vergissmeinnicht gemeinsam mit der Notariatskammer über das Erbrecht und die Möglichkeiten einer Testamentsspende. Mit einem jährlichen Spendenaufkommen von mittlerweile 115 Millionen Euro zeigen die Österreicher:innen, dass Erinnern, Vorsorgen und Gutes tun eng miteinander verbunden sind.
Ein wachsendes Erbe – und die Chance, Gutes zu hinterlassen
Das Erinnerungsevent am Friedhof Südwest verdeutlichte, wie Menschen über ihr Leben hinaus Gutes bewirken können. Immer häufiger entscheiden sich Menschen in Österreich dafür, in ihrem Testament auch gemeinnützigen Organisationen etwas zu vermachen. Bereits jeder zehnte Spendeneuro in Österreich stammt heute aus einem Testament – im vergangenen Jahr waren dies insgesamt knapp 115 Millionen Euro. „Eine wachsende Personenzahl entscheidet sich dafür, einen Teil ihres Vermögens gemeinnützigen Einrichtungen zu hinterlassen. Diese Spendenform liegt international im Trend und auch in Österreich ist das Aufkommen im Vorjahr gestiegen“, betont Ruth Williams, Geschäftsführerin des Fundraising Verband Austria.
Der demographische Wandel trägt dazu bei, dass sich immer mehr Menschen fragen, was nach ihrem Ableben mit ihrem Vermögen geschehen soll. Laut Vergissmeinnicht-Umfrage kann sich mittlerweile jede fünfte Person über 40 vorstellen, ein gemeinnütziges Vermächtnis zu hinterlassen. Eine Entwicklung, die zeigt: Das Bewusstsein für Vorsorge, Verantwortung und nachhaltiges Handeln wächst – und beim Gedenken am Friedhof Südwest wurde spürbar, welch bleibende Wirkung diese Entscheidungen haben können. Testamentsspenden leisten dabei einen unverzichtbaren Beitrag für das Gemeinwohl. Sie finanzieren laufende Projekte ebenso wie neue Hilfsangebote – von sozialer Unterstützung über Umweltschutz bis hin zu gelebter Inklusion. Mario Thaler, Geschäftsführer von LICHT INS DUNKEL und seit heuer Mitglied der Initiative Vergissmeinnicht, betont: „Bei den allermeisten Verlassenschaften kennen und vertrauen uns die Erblasser und knüpfen die Spende an keinen bestimmten Zweck. Damit ist es uns möglich, das Geld dort einzusetzen, wo es am dringendsten benötigt wird.“
Der Wunsch Gutes zu tun – Susanne Roidl
Das Gedenken am Friedhof Südwest zeigte, dass viele Menschen bereits mit ihrem letzten Willen Gutes bewirkt haben. Doch auch jene, die erst für die Zukunft vorsorgen möchten, tragen diesen Gedanken in sich. So auch Susanne Roidl, die sich bewusst dazu entschieden hat, eines Tages mit ihrer Testamentsspende die Organisation Greenpeace zu unterstützen:
„Ich habe immer schon sehr viel für Menschen, Tiere und Umwelt getan. Was ich erschaffen habe, soll dem zugutekommen, was mir am Herzen liegt. Dank Organisationen wie Greenpeace sieht die Zukunft unserer Erde besser aus. Ich kann nur empfehlen, das kostenlose Beratungsangebot in Anspruch zu nehmen. Das hat mir bei meiner Entscheidung für eine Testamentsspende sehr geholfen.“
Ihr Beispiel steht stellvertretend für viele Menschen, die sich dazu entscheiden mit ihrem Testament gemeinnützige Organisationen zu unterstützen und damit auch eigene Werte und Verantwortung über Generationen hinweg weiterzugeben.
Über die Initiative „Vergissmeinnicht“
100 Mitglieds-Organisationen aus den Bereichen Soziales, Tier- und Umweltschutz bis hin zur Kulturförderung sind Teil von Vergissmeinnicht. Sie verbindet die Überzeugung, dass man mit einem Vermächtnis für den guten Zweck nachhaltig positive Spuren hinterlassen kann. Mit einem umfassenden Serviceangebot (u.a. Erbrechtsratgeber, digitaler Testamentsrechner, Notarvideos) und kostenlosen Veranstaltungen klären sie in Kooperation mit der Notariatskammer seit 2012 über das Erbrecht auf und informieren, was beim Wunsch nach einer Testamentsspende beachtet werden sollte.